Jedes Jahr werden auf der Leipziger Buchmesse eine Anzahl Bücher für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Meistens sind das sehr spezielle Bücher, doch wenn ich in mein Regal schaue, entdecke ich doch das eine oder andere Werk, das einmal auf der Auswahlliste stand. Jedes Jahr bin ich gespannt, welche Titel nominiert werden, ob ich davon auch schon den einen oder anderen gelesen habe.
die nominierten Bilderbücher:
Es gibt keine Drachen in diesem Haus von Donna Lambo-Weidner (Text), Carla Haslbauer (Illustration), Elena Rittinghausen (Übersetzung)
In diesem Buch gibt es keine Drachen! Moment, ist das wirklich so? Da war doch einer, genau hier, oder nicht? Ach, auf dem Dachboden hat er sich versteckt! Wie, er ist gar nicht allein? Komm, wir schütteln das Buch einmal kräftig, mal schauen, was dann passiert!
(Bild- und Textquelle: NordSüd Verlag)
mein Fazit:"Es gibt keine Drachen in diesem Buch" ist ein humorvolles und grossartiges Bilderbuch, das zum Interagieren, Suchen und kritischem Hinterfragen anregt. Donna Lambo-Weidner und Carlsa Haslbauer legen hier eine grosse Portion Fantasie an den Tag und laden zu einem Versteckspiel, einer Entdeckungsreise ein. Dieses Buch bringt definitiv ganz viel Vorlesespass!
meine ganze Rezension: *klick*
Der erste Schritt von Pija Lindenbaum (Text), Jana Hemer (Übersetzung)
Ich bin in der Ringelblumengruppe, wir wohnen in dem Haus mit den roten Fensterläden. Die Primeln wohnen gegenüber. Und hinten im Baum wohnt die Schäfin. Es ist fast wie in der Kita, nur dass man nicht abgeholt wird. Hier macht alles Spaß. Wir springen Trampolin, wir machen Purzelbäume, wir malen tolle Bilder. Die Schäfin hat immer gute Ideen für uns. Die Primeln schälen solange Kartoffeln oder waschen unsere Socken. Das muss ja auch gemacht werden.
(Bild- und Textquelle: Klett Kinderbuch)
mein Fazit:
"Der erste Schritt" von Pija Lindenbaum war Liebe auf den zweiten Blick. Dieses Kinderbuch ist optisch und inhaltlich sehr besonders, was den einen oder anderen vielleicht etwas in Abwehrhaltung gehen lässt. Doch dann entfaltet sich eine eindrückliche Geschichte über Gerechtigkeit, Freiheit und Unterdrückung, die aufzeigt, wie wichtig es ist, selber zu denken und auch zu handeln.
Wünsche von Mượn Thị Văn (Text), Victo Ngai (Illustration) und Petra Steuber (Übersetzung)
Wenn du alles hinter dir lassen und mit dem Boot über raue Gewässer reisen müsstest, um einen sicheren Hafen zu finden… was würdest du dir wünschen? Mitten in der Nacht packt eine Familie schnell zusammen, was sie tragen kann, lässt ihre Welt hinter sich und reist an einen neuen, unbekannten Ort. Die Flucht ist lebensgefährlich, aber die Herzenswünsche überwiegen in dieser emotionalen Reise über Widerstandsfähigkeit, Zusammenhalt und Hoffnung.
(Bild- und Textquelle: HORAMI)
mein Fazit:
«Wünsche» ist wirklich ein ganz besonderes Bilderbuch – poetisch, wunderschön und zugleich von tiefem Schmerz durchzogen. In ganz wenigen Worten erzählt Muon Thi Van so viel: von Bedrohung, Gefahren, Wünschen und Hoffnung - die Geschichte einer Flucht. Die Illustrationen von Victo Ngai sind ausdrucksstark und machen dieses Buch zu einem richtigen Kunstwerk.
Ich wünsche mir, dass «Wünsche» noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Mondeis von Baek Hee Na (Text und Illustration) und Nina Jung (Übersetzung)
Au weia! Der Mond schmilzt. Mitten in der Nacht. Weil es so heiß ist. Und keiner der Mietshausbewohner merkt es, außer Oma Holle, die eilends die Tropfen in einer Schüssel auffängt. Dann fällt der Strom aus und alle kommen aus ihren Wohnungen. Nur bei Oma Holle ist noch Licht. Was ist da los? …
(Bild- und Textquelle: Märchenwald)
Vogel ist tot von Tiny Fisscher (Text), Herma Starreveld (Illustration) und Nicola T Stuart (Übersetzung)
Vogel ist tot. Gestern hat er noch gelebt. Einige der Vögel weinen ein bisschen. Und das ist auch in Ordnung so. Gemeinsam zu weinen kann schön sein. Dann ist es an der Zeit, Vogel zu beerdigen. Alle Freunde von Vogel und sogar einige, die ihn nicht so sehr mochten, helfen mit. Sie graben ein Grab. Sie sagen schöne Worte. Sie singen ein Lied. Sie vermissen ihn und weinen noch mehr. Und danach? Tee und Würmer! Und Kuchen gibt es obendrein! Tiny Fisscher und Herma Starreveld haben eng zusammengearbeitet, um zu zeigen, was mit den Menschen geschieht, wenn ein geliebtes Wesen stirbt. Und es ist ihnen mit überraschendem Humor, mit Wärme und Offenheit aufs Beste gelungen. Vogel ist tot zeigt Kindern, was passiert, wenn jemand stirbt, und bietet sowohl dem Kind als auch dem Leser eine wunderbar subtile Möglichkeit, auf ihre Weise über dieses wichtige und schwierige Thema zu sprechen.
(Bild- und Textquelle: Jacoby & Stuart)
Bär ist nicht allein von Marc Veerkamp (Text), Jeska Verstegen (Illustration) und Rolf Erdorf (Übersetzung)
Mehr, mehr, Pianobär! Pianobär ist der Held des Waldes! Seine Klaviermusik verzaubert alle Tiere - sie wollen mehr hören, mehr, mehr, immer mehr. Doch manchmal kann selbst Bär nicht mehr und möchte einfach seine Ruhe haben und allein sein. Ob das jemand versteht? Und wie klingt Ruhe zu zweit? Schwarz, Weiß und etwas Rot - mehr braucht Jeska Verstegen nicht, um zur berührenden Geschichte von Marc Veerkamp einen ganzen Wald voll fantastischer Tiere zu erschaffen. Wer Bücher liebt, wird alle und besonders eine Figur ins Herz schließen.
(Bild- und Textquelle: Freies Geistesleben)
Habt ihr schon eines der nominierten Bilderbücher gelesen?
Wenn ja welches? Und wie hat es euch gefallen?
Hallöchen,
AntwortenLöschenich habe erschreckenderweise kein einziges davon gelesen. "Es gibt keine Drachen in diesem Haus" und "Wünsche" spricht mich gerade total an.
LG
Anja
Liebe Anja
LöschenDas ist ja oft so mit diesen nominierten Büchern - gerade bei den Bilderbüchern finde ich ;-)
"Wünsche" und vor allem auch "Es gibt keine Drachen in diesem Haus" kann ich dir aber wirklich empfehlen.
lg Favola