Titel: Trip mit Tropf
Autorin & Illustratorin: Josephine Mark
Verlag: Kibitz Verlag (4. Mai 2022)
Seiten: 192
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Seiten: 192
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
»Das ist doch jetzt alles nicht wahr!« Was das Schicksal ihm da untergejubelt hat, ist selbst für den lässigsten Wolf eine Zumutung: Weil es ihm versehentlich das Leben gerettet hat, hat er plötzlich ein… Kaninchen am Hals. Kaninchen! Die verputzt man und gut! Wäre da nicht der Wolfskodex, der ihn verpflichet, nun seinerseits für das Wohlergehen des kleinen Nagers zu sorgen.
Von Zumutungen kann das Kaninchen ein Lied singen, schließlich schleppt es einen lästigen Tropf und einen meterlangen Medikamentenplan durchs Leben. Diese Infusionen, die ständige Übelkeit. Und jetzt auch noch ein Wolf! Wölfe! Die verputzen einen und aus! Aber dieser Wolf ist so… anders. Und, das muss man ihm lassen, er weiß, wo's langgeht.
Von Zumutungen kann das Kaninchen ein Lied singen, schließlich schleppt es einen lästigen Tropf und einen meterlangen Medikamentenplan durchs Leben. Diese Infusionen, die ständige Übelkeit. Und jetzt auch noch ein Wolf! Wölfe! Die verputzen einen und aus! Aber dieser Wolf ist so… anders. Und, das muss man ihm lassen, er weiß, wo's langgeht.
(Bild- und Textquelle: Kibitz Verlag)
Meine Meinung:
Könnt ihr euch einen Comic vorstellen, der eine tierische Schicksalsgemeinschaft, einen turbulenten Roadtrip und das Thema Krankheit behandelt? Der gross und klein begeistert, mit Preisen überhäuft und nun auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist?
Wenn eure Antwort "ja" lautet, dann kennt ihr "Trip mit Tropf" von Josephine Mark bereits, ansonsten, möchte ich euch das Buch unbedingt ans Herz legen.
Ein kleiner Hase wartet beim Waldtierarzt auf seinen nächsten Tropf, als er zufällig einen Wolf vor der Kugel eines Jägers rettet. Damit beginnt die Reise eines sehr unterschiedlichen und aussergewöhnlichen Duos. Der Wolfskodex besagt nämlich, dass sich der Wolf nun beim Nager revanchieren muss.
Auf der Flucht vor den Jägern übernimmt der Wolf die Pflege des kranken Hasens, was sich ob des langen Medikamentenplans und dem unhandlichen Tropfs nicht als ganz einfach herausstellt.
Ganz wie es sich für einen einsamen Wolf gehört, mimt auch dieses Exemplar den harten Kerl. So näht er sich seine Schussverletzung gleich selber und würde am liebsten den Hasen verschlingen, als sich auf das Vanilletörtchen der Waldpraxis einzulassen. Doch er realisiert, dass der Hase durch all seine Medikamente und Infusionen ungeniessbar ist.
Schnell wird einem als Leser:in klar, dass beim Wolf auch die schöne Redewendung "Harte Schale, weicher Kern" zutrifft. Sobald die beiden unterwegs sind, regt sich sein Beschützerinstinkt, denn dem Hasen geht es wirklich nicht gut. Obwohl der Medikamentenplan eingehalten wird, wird er immer schwächer, bekommt Nasenbluten und verliert sein ganzes Fell. Auch wenn die Erkrankung nie explizit erwähnt wird, ist einem klar, dass der Hase an Krebs leidet. Josephine Mark gibt der Krankheit Raum, bettet sie aber gekonnt in einen turbulenten Roadtrip, eine rasante Flucht vor den Jägern (und vielleicht sogar in eine aufkeimende Freundschaft?)ein.
Die Illustrationen sind von starken Farben und schlichten Zeichnungen geprägt, die jedoch sehr ausdrucksstark sind.
"Trip mit Tropf" hat mich auf eine unterhaltsame und rasante Achterbahn der Gefühle mitgenommen und konnte mich restlos begeistern. Josephine Mark meistert gekonnt die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Humor und bietet ein Comicerlebnis der Extraklasse. Nach der Lektüre erstaunt es mich überhaupt nicht mehr, dass ihr Werk schon mit diversen Preisen ausgezeichnet wurde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis:
Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an den Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzbestimmungen und in der Datenschutzerklärung von Google.