"Elefantensommer" von Holly Goldberg Sloan

Titel: Elefantensommer

Untertitel: Ein 2 ½ Tonnen schwerer Grund, morgens aufzustehen

Autorin: Holly Goldberg Sloan

Übersetzerin: Katharina von Savigny

Verlag: Carl Hanser Verlag (20. März 2023)
Seiten: 240
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren

Eine Sommergeschichte voller Glück, in der ein Elefant und ein Mädchen die Hauptrolle spielen. Sila wartet seit Monaten auf ihre Mutter, die wegen eines Problems mit der Einwanderungsbehörde in ihre Heimat Türkei zurückkehren musste. Doch dann lernt sie Gio kennen, der sich mit seinem Lottogewinn eine Farm gekauft hat. Und der Veda rettet – die Elefantendame aus einem ehemaligen Zirkus darf auf Gios verwunschenem Anwesen leben und wird zum Glücksbringer in Silas Sommer. Sila findet ihre Lebenslust wieder, lockt mit Vedas Hilfe ihren Klassenkameraden Mateo aus seiner Schweigsamkeit und findet in ihm einen neuen Freund. Ein herzerwärmendes Sommermärchen mit Happy End über Freundschaft, Mut und Mitgefühl, übersprudelnd vor Hoffnung und Glück.

(Bild- und Textquelle: Carl Hanser Verlag)

Meine Meinung:

Seit ich "Glück ist eine Gleichung mit 7" von Holly Goldberg Sloan gelesen habe, hat sich die Autorin zu einer Geheimfavoritin von mir gemausert. Auch "An Nachteule von Sternenhai" ihr E-Mail-Roman mit Meg Wolitzer, kann ich jedem nur ans Herz legen. All ihre Geschichten haben meiner Meinung nach eines gemeinsam: Sie sind immer etwas Besonderes! Meistens handeln sie von Kindern mit einem familiären Problem, die sich dann in einer neuen Freundschaft finden. Und vor allem kann Goldberg sehr feinfühlig und authentisch erzählen.

Als ich "Elefantensommer" entdeckte und sah, wer es geschrieben hatte, wusste ich also schon, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Das wunderschöne Cover und der vielversprechende Untertitel tat dann noch das Seine.

Ursprünglich stammen Silas Eltern aus der Türkei, doch sie leben nun schon seit 15 Jahren in Oregon. Als Silas Mutter bei ihrem Arbeitgeber unfaire Lohnunterschiede anspricht, verliert sie ihren Job. Und nicht nur das: Plötzlich bekommt sie Probleme mit der Einwanderungsbehörde, da ihr Visum anscheinend abgelaufen sei. Sie muss in die Türkei reisen, um vor Ort alles regeln zu können. Aus einer geplanten Woche wurden inzwischen acht Monate. 

Sila vermisst ihre Mutter schrecklich und auch die Ungewissheit macht ihr Angst. Sie zieht sich mehr und mehr zurück und wird immer trauriger. Das fällt auch in der Schule auf. Um sie aus ihrem "Loch" herauszulocken, soll sie Zeit mit dem autistischen Mateo verbringen.

Darüber ist Sila erst alles andere als erfreut. Doch dann lernt sie Gio kennen, ein alter Mann, der zwar im Lotto wahnsinnig viel Geld gewonnen hat, aber den Tod seiner Frau nicht überwunden hat.

Ich möchte nun hier nicht zu viel verraten, aber es kommt dazu, dass Gio einem bankrotten Zirkus einen Elefanten abkauft und diesem auf seinem riesigen Anwesen eine neue Heimat schenkt. Es braucht einiges an Überredungskunst, aber Sila bringt ihren Vater dazu, dass sie sich gemeinsam mit Mateo während den Ferien um den Elefanten kümmern darf. Es beginnt ein Sommer voller Herausforderungen und voller Freundschaft.

"Elefantensommer" ist ein richtiges Wohlfühlbuch. Es lebt vom ruhigen, aber dennoch fesselnden Schreibstil der Autorin und von ganz besonderen Freundschaften. Eine Freundschaft eines Mädchens, das ihre Mutter vermisst, eines autistischen Jungen, eines alten Mannes, der der Liebe seines Lebens nachtrauert und eines Elefanten, der aus dem Zirkus gerettet wurde. Vier Persönlichkeiten, die sich aus der Welt zurückgezogen hatten und nun in einem Sommermärchen zusammenfinden.

      

Fazit:

herzerwärmend, bewegend, besonders
Hollly Goldberg Sloan schenkt uns hier ein ganz wunderbares Sommermärchen voller Hoffnung und Freundschaft. "Elefantensommer" ist eine berührende, vielschichtige Geschichte, die ich nur weiterempfehlen kann. Oft sind es Kleinigkeiten, die einem wichtig sind, manchmal ist es aber auch ein 2 ½ Tonnen schwerer Grund, morgens aufzustehen.