Montag, 16. Januar 2023

"Ich bin wie der Fluss" von Jordan Scott und Sydney Smith





Titel: Ich bin wie der Fluss
Autor: Jordan Scott
Illustratorin: Sydney Smith
Übersetzerin: Bernadette Ott
Verlag: Aladin (27. Juli 2021)
Seiten: 44
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 5 Jahren


Ein Junge, der stottert. Er fühlt sich nicht in der Lage, so zu kommunizieren, wie er es möchte. Denn die Worte bleiben stecken. Seine Tage sind meist ganz still und in der Schule hofft er, dass er nichts sagen muss. Erst als sein Vater ihn mit zum Fluss nimmt und ihm vor Augen führt, dass seine Sprache wie das Wasser ist, sprudelnd, aufwühlend, wirbelnd, herabstürzend, findet er seine Stimme wieder. Und seinen Mut.
(Bild- und Textquelle: Thienemann Verlag)





Meine Meinung:

"Ich bin wie der Fluss" hat mich sofort angesprochen. Nicht nur, dass mir der Titel gefällt, auch das Cover finde ich wunderschön. Als ich dann auch noch erfahren habe, dass dieses Bilderbuch das wichtige und sensible Thema "Stottern" behandelt, wusste ich, dass dies ganz grosse Buch-Liebe ist.

Ein Junge sieht morgens aus seinem Fenster und entdeckt eine Krähe auf dem Baum. Die Worte dafür, wollen ihm jedoch einfach nicht aus dem Mund kommen. Auch in der Schule fällt ihm das oft schwer. Als er vor der Klasse von seinem Lieblingsort erzählen soll, bringt er kein Wort heraus. Seine Mitschüler*innen machen sich über ihn lustig, was ihn natürlich noch mehr beschämt. 
Als sein Vater ihn abholt, merkt er sofort, dass sein Sohn einen besonders schlimmen Tag hatte und er fährt mit ihm an einen ganz besonderen Ort, an den Fluss. Gemeinsam sammeln sie Flusskiesel und der Vater tröstet seinen Jungen. Er erklärt ihm, dass er wie der Fluss spricht. Dieser fliesst nämlich nicht immer ruhig und gerade daher. Untiefen, Steine im Flussbett oder viele andere Dinge können die Fliessgeschwindigkeit und -richtung beeinflussen. So sprudelt der Fluss manchmal, dann gischtet oder schäumt er und manchmal ist er auch ganz ruhig. 

"Jeder, der stottert, stottert anders. Ein Stottern ist niemals nur ein Stottern, sondern eine sehr intime Angelegenheit, bei der Wörter, Klänge und der eigene Körper ineinander verschlungen sind."

Jordan Scott kämpft schon sein ganzes Leben lang gegen das Stottern. Dass er weiss, wovon er schreibt, spürt man in jedem Satz. Zudem thematisiert er seine Sprachbeeinträchtigung auch noch am Ende des Buches.

Schon zu Beginn spürte ich, dass dies eine grosse Buch-Liebe wird und genau so kam es. Sydney Smith konnte mich mit seinen wunderschönen Bildern faszinieren und Jordan Scott hielt mich mit seinen Worten gefangen. Poetisch und authentisch ermöglicht er uns einen Einblick in die Welt eines Jungen, der sich jedes Wort erkämpfen muss. Eine ganz grosse Leseempfehlung!


      



Fazit:

Das Bilderbuch "Ich bin wie der Fluss" behandelt das wichtige und sensible Thema "Stottern" und das auf eine ganz wunderbare Weise.
Dieses poetische Bilderbuch ist ein wahres Gesamtkunstwerk. Es ist eine Bereicherung für jede Bibliothek, jedes Bücherregal. Möglichst oft sollte "Ich bin wie der Fluss" im Kindergarten und in der Schule vorgelesen und thematisiert werden.






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