"Smile" von Raina Telgemeier

Titel: Smile

Autorin & Illustratorin: Raina Telgemeier

Übersetzerin: Ann Lecker

Reihe: Smile-Reihe, Band 1

Verlag: Loewe (15. Juni 2022)
Seiten: 224
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren

Bitte einmal schön lächeln!

Wer lächelt, zeigt Zähne. Nur bei Raina klafft eine riesige Lücke, wo früher ihre Schneidezähne waren. Seit ihrem Unfall trägt sie eine peinliche Zahnspange. Und immer wieder muss sie zum Zahnarzt, zum Chirurgen, zum Kieferorthopäden. Da kann einem das Lachen schon einmal vergehen. Als ob sie sonst keine Probleme hätte! Pickel zum Beispiel. Und Jungs. Wie gut, dass sie an der neuen Schule wenigstens echte Freundinnen findet. Und am Ende auch wieder lachen kann.

(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung:

Comics sind meistens witzige Geschichten, die man so schnell zwischendurch lesen kann. Auch wenn das Cover von "Smile" auch in diese Richtung weist, ist es eine ernste Graphic Novel. Im Nachwort erfährt man sogar, dass Raina Telgemeier hier ihre eigene Geschichte verarbeitet hat.

Sicher die Hälfte der Kinder bekommen heute zwischen der 4. und 6. Klasse eine Spange. So können viele zu einem Teil mit der Protagonistin mitfühlen, doch Rainas Geschichte geht noch tiefer...

Alles beginnt mit einem kleinen Wettrennen, wer als erstes bei der Tür sei. Raina stolpert und fällt so unglücklich, dass sie zwei Zähne verliert. Nun beginnt ein regelrechter Spiessrutenlauf von Arzt zu Arzt. Wir begleichen die Protagonistin zum Zahnarzt, zum Kieferorthopäden, ja sogar zum Chirurgen und leiden mit ihr mit. Wir fühlen ihre Angst vor den Ärzten und bekommen die Sticheleien der SchulkameradInnen und Geschwister zu spüren.

Zu den grossen Problem mit den Zähnen kommt dann noch die Unsicherheit der Pubertät. Sie beginnt sich für Jungs zu interessieren, bekommt Pickel und hat vor allem grosse Angst vor dem ersten Kuss - ihr wisst ja, das Thema Zähne.

Raina hat also eine lange Zeit nicht viel zu lachen, doch sie macht eine enorme Entwicklung durch. Sie lernt viel über sich selber, welche Personen ihr gut tun und welche nicht. Und so geht sie ihren Weg, findet, was sie möchte und beschert sich und uns am Ende ein positives und schönes Ende.

Die Thematik mit den vielen beängstigenden Zahnarztbesuchen ist sicher nicht einfach und es fragt sich, ob sich dieses Buch für Kinderhände eignet. Empfohlen wird das Buch an 10 Jahren. Ich würde die Zielgruppe sogar noch etwas höher ansetzen, da ältere Kinder reflektierte denken können. Favolina (12) fand "Smile auf jeden Fall klasse und auch mir hat die Graphic Novel sehr gut gefallen.

Raina Telegemeier konnte mich mit ihren Illustrationen und den Dialogen überzeugen. Wir erleben, welche Auswirkungen ein kleiner Unfall haben kann. Sehr gut finde ich, dass es trotz all der Probleme immer auch positive Dinge in Rainas Leben gibt. So hat sie ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern und hat Hobbys, die ihr Spass machen. 

Mir hat Raina Telgemeiers "Smile" sehr gut gefallen und ich hoffe, dass weitere ihrer Comics übersetzt werden.

      

Fazit:

"Smile" von Raina Telgemeier ist ein eher ernster, autobiographischer Comic. Durch eine kleine Ungeschicktheit verliert Raina zwei Zähne und durchlebt danach ein Martyrium an Zahnarztbesuchen. Dazu kommen die normalen Unsicherheiten, die die Pubertät mit sich bringen. Telgemeier gibt uns Einblick in ihre Jugendjahre und wir erleben ihre positive Entwicklung mit.

"Smile" ist eine gelungene Graphic Novel, die mich und meine Tochter überzeugen konnte und uns am Ende zum Lächeln gebracht hat.

Favolina (12) liest zwischendurch sehr gerne Comics und gerade Loewe Graphix hat es ihr angetan, weil es etwas längere Geschichten mit Tiefgang sind. Da sie selber die Situation mit Spange sehr gut kennt, hat sie Cover, Titel und Geschichte sehr angesprochen.