Sonntag, 20. Mai 2018

8 Kinderbücher über Bienen



Bienen sind seit einiger Zeit ein grosses Thema. Es sterben immer mehr Bienen. Um das zu verdeutlichen, hat vor wenigen Tagen ein Supermarkt aufgezeigt, was passiert, wenn es keine Bienen mehr geben würde. Über Nacht wurden 60% der Produkte aus den Regalen geräumt.

Auf Antrag von Slowenien haben die Vereinten Nationen im Dezember 2017 den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen. Jedes Jahr soll nun der 20. Mai weltweit dazu genutzt werden, um der Bevölkerung die Bedeutung der Bienen und anderer Bestäuber ins Bewusstsein zu rufen und konkrete Aktionen zum Schutz der Insekten durchzuführen.

Doch auf auf dem Buchmarkt habe Bienen seit einiger Zeit einen grossen Aufwind. Um die interessanten Tiere und die Problematik mit den Kindern genauer anzuschauen, habe ich acht Kinderbücher über Bienen zusammengesucht.



Bienen von Piotr Socha

Dieses wunderbare Buch hat vielleicht den Bienentrend auf dem Buchmarkt ins Rollen gebracht. Piotr Socha ist ein bekannter polnischer Illustrator und der Sohne eines Imkers. Er hat das Thema Bienen nicht nur kindgerecht und eindrücklich aufbereitet, er hat mit seinem grossformatigen Kunstwerk sogar den Jugendliteraturpreis 2017 in der Kategorie Sachbuch gewonnen.

Die Bienen gibt es schon mindestens 100 Millionen Jahre auf der Erde. Somit haben sie bereits zur Zeit der Dinosaurier gelebt. Mit diesen eindrücklichen Fakten steigt Socha in sein Buch ein, bevor er sich erst dem Körperbau, den Aufgaben, der Fortpflanzung und den Bienentänzen widmet. Doch "Bienen" ist nicht nur optisch etwas ganz Besonderes, es befasst sich auch mit Themen, die man sonst in Bienenbüchern eher weniger findet: zum Beispiel mit der Bionik und der Reise durch die Menscheitsgeschichte. Wann war die erste Begegnung zwischen Mensch und Biene? Welche Bedeutung hatten die Bienen im alten Ägypten, bei den griechischen Göttern, bei Alexander dem Grossen oder bei Napoleon?

"Bienen" von Piotr Socha ist wirklich ein beeindruckendes Bilder-Sachbuch für Kinder ab fünf Jahren. Doch ich garantiere, dass auch ältere Kinder und Erwachsene beeindruckt sein werden.
Das Buch ist grösser als andere und hat somit noch mehr Platz für tolle, grossformatige Illustrationen. Diese nehmen nämlich jeweils den grössten Teil der Seite in Anspruch und sind wunderbar facettenreich, so dass man das Buch immer wieder anschauen muss.
Ein eindrucksvolles Bienen-Buch, das in keinem Kinderzimmer fehlen sollte.


Gerstenberg, 27. Juni 2016 - 80 Seiten - ab 5 Jahren



Schau, was machen die Bienen? von Katarzyna Bajerowicz

Naturkind ist das grüne Buchlabel des Loewe Verlags. Zum einen steht bei Naturkind-Büchern die Natur, die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, zum anderen werden die Bücher jedoch auch umweltbewusst hergestellt.
Auch "Schau, was machen die Bienen?" lebt von den detaillreichen Bildern von Katarzyna Bajerowicz. Es wird keine zusammenhängende Geschichte erzählt, sondern auf jeder Doppelseite wird eine Szene unter die Lupe genommen. Einmal kann man den Tieren beim Frühlingserwachen zuschauen, dann wird man Zeuge, wie die alte Bienenkönigin auszieht oder wie die Bienen tanzen.
Auf den meisten Wimmel-Seiten gibt es ein, zwei kleine Textfelder. Zum einen wird man darauf aufmerksam gemacht, was man beobachten kann, zum anderen gibt es ein Frage oder Aufgabe zum Bild. 

In diesem Band gibt es neben den Wimmel-Seiten einige Doppelseiten mit Sachinformationen und Bastelanleitungen, was ich sehr gut finde.
"Schau, was machen die Bienen?" ist ein stabiler Pappband und besticht mit seinen farbenfrohen Wimmelbildern, auf denen es wahnsinnig viel zu entdecken gibt. Ein richtig tolles Sach-Bilderbuch, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


Loewe Verlag, 16. Januar 2017 - 28 Seiten - ab 3 Jahren



Das Buch der Bienen von Charlotte Milner

"Das Buch der Bienen" von Charlotte Milner wird zwar schon ab fünf Jahren empfohlen, kommt aber nicht kindlich daher. Es ist nämlich sehr ästhetisch gestaltet und hebt sich optisch von den anderen Bienen-Büchern ab. Es ist in einem aussergewöhnlichen Retro-Stil illustriert und ist mit einer Vielzahl an Infografiken sehr einprägsam. 

Charlotte Milner lehrt, die Insekten wertzuschätzen bietet sehr viel Sachwissen. In detaillierten Grafiken kann nochvollzogen werden, wir aus einem Ei eine Biene wird oder warum Bienen fürs Ökosystem so wichtig sind.

Dieses hochwertige Bilderbuch eignet sich bestens ab dem Kindergarten, bietet aber auch älteren Kindern viel Wissen. Durch seinen Illustrationsstil ist es sozusagen alterslos.


Dorling Kindersley, 30. Januar 2018 - 48 Seiten - ab 5 Jahren



So leben die Tiere: Die Honigbiene von Friederun Reichenstetter und Hans-Günther Döring

Die Erstlesereihe Sachwissen Natur vermittelt mit einfachen Texten spannendes Wissen über die heimischen Tiere und ihre Lebensräume. Die Bücherbär-Reihe richtet sich an Leseanfänger ab der 1. Klasse. Die übersichtlichen Texteinheiten, kurzen Zeilen und die grosse Fibelschrift sind ideal zum Lesenlernen.

Schon auf dem ersten Vorsatzpapier finden sich in einem Steckbrief die ersten Informationen zur Honigbiene. Danach werden dreizehn Themen jeweils auf einer Doppelseite behandelt. Wer lebt im Bienenstock? Wie verständigen sich Bienen? Wie macht der Imker Honig? Was sind die Gefahren für die Biene?

Auf jeder Doppelseite finden sich zwei kurze Sachtexte und bei beinahe jedem Thema kommt der Biene selber auch zu Wort. Diese kurzen, prägnanten Wissenshäppchen in der Ich-Form haben meiner Tochter immer am besten gefallen.
Jede Seite ist farbenfroh und liebevoll illustriert. Die Bilder untermalen und ergänzen die Texte perfekt und motivieren so die Leseanfänger.

Nach den Wissens-Seiten wartet auch noch eine Bienengeschichte auf die Leser. Diese erstreckt sich über vier Seiten und rundet das Sachbuch schön ab.
Als Abschluss gibt es dann noch fünf Fragen, so dass die Leser sehen, ob sie das Buch auch aufmerksam gelesen haben.

"So leben die Tiere. Die Honigbiene" ist eine rundum gelungene Mischung aus Sach- und Erstlesebuch, die meine Tochter motivieren und begeistern konnte.


Arena Verlag, 2. Februar 2018 - 48 Seiten - ab 6 Jahren



SUPERLESER. Flieg los, kleine Biene!

SUPERLESER ist die Erstlesereihe von Dorling Kindersley. Unter anderem gibt es da einige Sach-Geschichten für Erstleser. Vom Umfang her kann man "Flieg los, kleine Biene!" mit dem zuvor vorgestellten "So leben die Tiere. Die Honigbiene" aus dem Arena Verlag vergleichen. Dorling Kindersley setzt jedoch ganz auf Fotos. Wo die meisten anderen Kindersachbücher illustriert sind, ist dies eine gelungene Abwechslung und kommt bei den Kindern auch sehr gut an.

Dieser Band über die Bienen ist in sechs grössere Kapitel eingeteilt. Auf jeder Doppelseite findet sich dann ein kleineres Unterthema. Die übersichtlichen Texteinheiten, kurzen Zeilen und die grosse Fibelschrift sind ideal zum Lesenlernen. Speziell ist hier sicher auch, dass der gesamte Text aus der Sicht der Biene verfasst wurde.

Am Ende ruft die Biene dann dazu auf, ihnen zu helfen, indem man zum Beispiel einen Balkonkasten bepflanzt oder ein Insektenhotel baut. Im Anschluss gibt es dann auch gleich noch eine Anleitung um so ein Insektenhotel zu bauen.

Auch dieses Buch wird mit einem Bienen-Quiz beendet, so dass die jungen Leser gleich sehen, ob sie etwas gelernt haben. Hier werden ganz am Ende auch noch einige Begriffe erklärt.

Bei uns ist "Flieg los, kleine Biene!" vor allem wegen seinen tollen Fotos super angekommen.


Dorling Kindersley, 20. Januar 2017 - 48 Seiten - ab 6 Jahren



Erstes Aufklappen und Verstehen: Warum brauchen wir Bienen? von Christine Pym und Katie Daynes

"Warum brauchen wir Bienen?" gehört zur Reihe "Erstes Aufklappen und Verstehen aus dem Usborne Verlag. Es ist für kleinere Kinder konzipiert und deshalb mit einem extra dicken Einband und stabilen Seiten ausgestattet. Es besticht mit kindgerechten Illustrationen und über 50 Klappen. Auf einigen Klappen findet man eine Frage, die beim Aufklappen mit Bild und Text beantwortet wird.

Zu Beginn wird die Frage 'Was sind Bienen?' unter die Lupe genommen. Neben etwas grösseren Info-Klappen, die zeigen, wie eine Biene aus der Nähe aussieht oder die Frage beantwortet, ob Bienen stechen, gibt es einige kleinere Klappen mit verschiedenen Insekten drauf. Hier kann gleich geprüft werden, ob man Bienen wirklich erkennt.

Nach einigen allgemeinen Informationen zu den Bienen, der Bestäubung von Pflanzen und der Herstellung von Honig wird auch ihr Lebensraum und die Organisation im Bienenstock beleuchtet. Als Abschluss gibt es noch einige verblüffende Fakten zu den fleissigen Insekten und es gibt Tipps, wie man den Bienen helfen kann.

Ich muss sagen, dass mich dieses erste Sachbuch über Bienen positiv ¨überrascht hat, denn es bietet viel mehr Wissen, als ich gedacht hätte.


Usborne Verlag, 9. Februar 2018 - 12 Seiten - ab 4 Jahren



Bienen: Kleine Wunder der Natur von Britta Teckentrup

Dieses Bilderbuch besticht mit bunten, warmen Farben und spannenden Durchgucklöcher. Wir begleiten einen Tag lang eine emsige Biene, fliegen mit ihr von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und verteilen Pollen. Doch es sind einfach zu viele Blumen, das schafft die kleine Biene nicht alleine. So fliegt sie zurück in den Bienenstock und gemeinsam mit dem ganzen Schwarm vollbringt sie ein Wunder der Natur. Alle Blumen und Pflanzen können nämlich nur blühen, weil es die fleissigen Bienen gibt.

Die Aufgabe der Bienen wird ganz einfach und in wenig Text erklärt. Dieser ist sogar in zweizeiligen Riemen verfasst, so dass das Vorlesen gleich noch ein bisschen mehr Spass macht.

Die Illustrationen von Britta Teckentrup sind wirklich ein Wunder der Natur. So erwartet uns auf jeder Seite nicht nur eine Blumenmeer sondern auch eine wahre Farbenpracht. Die Illustratorin scheint eine Kombination aus Druck- und Collagetechnik anzuwenden, wodurch ihr ganz eigener Stil entsteht, der ein hoher Wiedererkennungswert hat. Die Biene kann man immer durch ein wabenförmiges Guckloch entdecken, was die Kinder lieben. So ist jede Doppelseite ein Kunstwerk für sich und lädt ein, ein Stück Natur zu entdecken.

arsEdition, 16. Januar 2017 - 33 Seiten - ab 4 Jahren



Mia und das Blumenwunder von Alison Jay

Mia liebt Blumen, aber davon gibt es leider in der grossen Stadt, in der sie lebt, nicht viele. Als sich eine Biene in ihr Zimmer verirrt, erschrickt Mia zuerst und fängt die Biene. Dann liest Mia, wie nützlich Bienen sind und sie gibt ihr Zuckerwasser zu trinken, damit Bienchen gross und stark wird. Danach lässt sie die Biene wieder frei. Doch nach einem Unwetter klopft es an ihrem Fenster. Bienchen steht ganz nass davor. Mia hilft ihr und die beiden erleben einen tollen Sommer. Bienchen wächst und wächst, bis es sogar grösser als Mia ist

Doch eines Tages ist die Biene ganz traurig. Sie träumt vom Duft der fernen Wiesen. Mia weiss, wo es Blumen gibt und gemeinsam fliegen sie aus der Stadt hinaus. Dort zeigt Bienchen Mia ihre Lieblingsblumen: Mohn, Löwenzahn und Gänseblümchen. Gemeinsam sammeln sie ihre Samen und streuen sie über der ganzen Stadt aus.

"Mia und das Blumenwunder" ist ein zauberhaftes Bilderbuch. Es begeistert mit wunderschönen, harmonischen Bildern, die zum Teil eine ganze Doppelseite einnehmen, dann aber wieder im Stil einer Bildergeschichte angeordnet sind. So kann man die aufkeimende Freundschaft zwischen Mia und der Biene wunderbar mitverfolgen und sieht, wie die Zeit vergeht.

Der Anhang "Sag Ja zur Biene!" bietet noch mehr Informationen zu den Bienen und hat mir sehr gut gefallen. Die meisten Kinder sind nämlich sehr wissbegierig und fragen einem nach dem Erzählen eines Bilderbuches gerne Löcher in den Bauch.


Arena Verlag, 3. Januar 2017 - 32 Seiten - ab 3 Jahren


Habt ihr auch schon ein Bienen-Buch in eurem Regal?
Wenn ja, welches?
Und welches der von mir vorgestellten Bienen-Bücher spricht euch am meisten an?





2 Kommentare:

  1. Das erste aus dem Gerstenbergverlag muss ich uns irgendwann mal kaufen. Ich selbst Liebe das Buch Und plötzlich war Frau Hönig da. Eine Nanny, die samt Bienenvolk bei einer Familie einzieht. Da lernt man ganz nebenbei auch einiges über Bienen. LG Susanne

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    1. Hallo Susanne
      Oh ja, "Bienen" von Piotr Socha ist wirklich beeindruckend. Das solltest du dir wirklich einmal gönnen.
      "Und plötzlich war Frau Honig da" hatte ich eigentlich mal auf dem Radar, da ich auch die Illustrationen von Joëlle Tourlonias liebe. Irgendwie habe ich es dann jedoch aus den Augen verloren. Jetzt muss ich mir das wieder merken, denn das ist bald etwas für meine Tochter.
      lg Nicole

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