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Donnerstag, 1. Februar 2018

Bilderbuch: "Paule Pinguin allein am Pol" von Jory John und Lane Smith




Titel: Paule Pinguin allein am Pol
Autor: Jory John
Illustrator: Lane Smith
Übersetzer: Andreas Steinhöfel
Verlag: Carlsen (28. Juli 2017)
ISBN: 978-3551518545
Seiten: 32
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 - 8 Jahre


Paule Pinguin ist nicht zufrieden mit sich und der Welt: Ihm friert der Schnabel, es ist viel zu hell, überall liegt Schnee und er sieht aus wie alle anderen... Eine wunderbare Geschichte über einen kleinen Pinguin, der am Ende erkennt, dass es für seine schlechte Laune gar keinen Grund gibt.
(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)





Meine Meinung:

Es ist viel zu früh am Morgen.
Mir friert der Schnabel.
Leute, was soll das Geschnatter?
Letzte Nacht hat es schon wieder geschneit,
und dabei kann ich Schnee nicht ausstehen.

Kennt ihr die Tage, an denen überhaupt nichts so läuft, wie ihr es euch vorstellt? An denen ihr euch selber nicht ausstehen könnt und euch alles nur nervt?
Genau mit dieser Unzufriedenheit befasst sich das Bilderbuch "Paule Pinguin allein am Pol" - und zwar auf so eine niedliche Art, dass auch schon kleine Kinder den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen (diesen aber nicht unbedingt auf sich selber beziehen können).

Paule Pinguin beginnt noch vor dem Aufstehen mit dem Schimpfen, denn schliesslich ist es noch viel zu früh am Morgen. Aber dem ist nicht genug. Es ist ihm auch zu kalt, zu laut, zu hell, .... er ist hungrig, das Meer riecht ihm viel zu salzig, ....
Obwohl es viele andere Tiere um ihn herum hat, isoliert er sich mit seiner negativen Haltung völlig. Und obwohl ich solche unzufriedenen Phasen auch von meinen Kindern kenne, können diese den kleinen Pinguin nicht verstehen. Sie finden es nicht gut, dass er nur am Nörgeln ist und finden die ganze Situation plötzlich auch lustig.

Beim Vorlesen merke ich immer, dass die beiden den Paule gerne einmal schütteln würden. Nur gut, dass es das Walross gibt. Denn das tippt ihn dann auf die Schulter und hält ihm eine Standpauke.

Ja, hier draussen ist es nicht immer einfach. Ja, es fällt jedem von uns manchmal schwer, vom Walross bis zum Eisbären, vom Walfisch bis zum Pinguin. Aber hör gut zu, mein Freund: Ich würde niemals mein Leben gegen ein anderes eintauschen, und du, schätze ich, genauso wenig.

Und da realisiert Paule Pinguin, dass er wirklich genau am richtigen Ort ist, dass er mit niemand anderem tauschen möchte.
Sehr gelungen finde ich auch das Ende, das uns mit einem Zwinkern zeigt, dass man nicht so schnell aus seiner Haut kann und meistens schnell wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt.

"Paule Pinguin allein am Pol" ist ein wunderbares Bilderbuch, das mit wenig Text auskommt und mit den ausdrucksstarken Bildern punktet. Nur die Standpauke des Walross' nimmt mehr Platz ein und auch das ist optisch sehr schön ins Szene gesetzt.
Obwohl die Illustrationen sehr schlicht gehalten sind, transportiert Lane Smith die Emotionen gekonnt, so dass Paule Pinguin ein richtiges Highlight in unserem Kinderbuchregal ist.



Fazit:


"Paule Pinguin allein am Pol" ist wirklich ein sehr spezielles Bilderbuch. Obwohl es humorvoll und sehr charmant ist, befasst es sich mit einem negativen Thema: der Unzufriedenheit und dem ständigen Jammern. Nur gut, dass ihm die Augen geöffnet werden .... und ja, so ein Walross könnte ich ab und zu auch brauchen, denn jeder von uns ist wohl ab und zu Paule Pinguin ....





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