Montag, 31. Oktober 2016

Kinderbuch: "Gestrandet auf Internat Bernstein" von Andrea Russo


Titel: Gestrandet auf Internat Bernstein
Reihe: Internat Bernstein, Band 1
Autorin: Andrea Russo
Illustratorin: Elisabeth Bruder
Verlag: Coppenrath (Januar 2015)
ISBN: 978-3649615323
Seiten: 240
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren


Paulina kriegt die Krise: Gerade lümmelt sie noch nichtsahnend mit ihren besten Freunden Kira, Luca und Noah im Schwimmbad und genießt den Sommer, und im nächsten Moment eröffnet ihre Mutter ihr, dass sie nach den Ferien auf ein Internat gehen soll. Und nicht auf irgendeins, sondern auch noch auf ein Schloss mitten auf einer Flussinsel! Für Paulina klingt das ganz klar nach Streberknast! Länger als drei Tage bleibt sie da auf keinen Fall - das verspricht sie Kira hoch und heilig. Doch was in drei Tagen auf so einer Internatsinsel alles passieren kann, hätte sich Paulina niemals träumen lassen ...
(Bild- und Textquelle: Coppenrath Verlag)




Meine Meinung:


"Gestrandet auf Internat Bernstein" wurde mir als Mädchenbuch vom Verlag empfohlen und als ich die Inhaltsangabe durchlas, fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt, in der ich alle Hanni & Nanni- und Dolly-Bände verschlungen hatte. Irgendwie scheint der Handlungsort in einem Internat immer noch aktuell zu sein.

Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Paulina erzählt. Sie hat mit Kira, Noah und Luca richtig gute Freunde an ihrer Seite. Dann erfährt sie, dass sie ein Stipendium für das Internat Bernstein auf der Flussinsel Rosenwerth bekommen hat. Ihr Mutter ist richtig begeistert, dass ihre Tochter diese Chance bekommt, denn die Schule soll wirklich sehr gut sein. Für Paulina bricht jedoch eine Welt zusammen, denn sie will ihre Freunde nicht zurücklassen. So hecken sie gemeinsam den Plan aus, dass Paulina hinfährt, es ihr dann aber so schlecht geht, dass sie wieder nach Hause möchte.

Doch in der neuen Schule findet sie schnell Anschluss und es ist viel los. Es werden Kennenlernspiele gespielt, bei der Schlossbesichtigung werden sie im Verlies eingesperrt und entkommen durch einen Geheimgang und Paulina bekommt die Chance, sich einen Platz im Schreiblabor zu ergattern, denn sie möchte später einmal Autorin werden.

Paulina ist eine sehr sympathische Protagonistin, die auf Rosenwerth zu Beginn zwar nicht immer ganz richtig handelt, was man aber in ihrer Situation sehr gut nachvollziehen kann und sie noch authentischer macht. Und vor allem steht sie zu ihren Fehlern und versucht diese wieder geradezubiegen.

"Gestrandet auf Internat Bernstein" ist eine richtig süsse Mädchengeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Es gibt viele lustige Szenen und spannende Charaktere, so dass es einem nie langweilig wird. Im Gegenteil: Ich habe das Buch beinahe an einem Stück gelesen und Lust auf mehr bekommen. Nur gut, dass schon im Juni der zweite Band "Das Rätsel von Internat Bernstein" erschienen ist.

Immer mal wieder sind schwarz-weiss-Illustrationen eingestreut, die die Geschichte super auflockern.



Fazit:


Wer Hanni & Nanni und Dolly mag, wird auch "Gestrandet auf Internat Bernstein" lieben. Andrea Russo hat eine süsse Mädchengeschichte zu Papier gebracht, die köstlich unterhält und Lust auf mehr macht.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Mädchen ab 10 Jahren.




Infos zur Reihe:


      

  1. Gestrandet auf Internat Bernstein
  2. Das Rätsel von Internat Bernstein
  3. Zickenalarm auf Internat Bernstein


"Silfur. Die Nacht der silbernen Augen" von Nina Blazon






Titel: Silfur. Die Nacht der silbernen Augen
Autorin: Nina Blazon
Genre: Urban Fantasy
Themen: nordische Sagen, Island
Verlag: cbt (21. März 2016)
ISBN: 978-3570163665
Seiten: 480
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren


Lesegrund:


Tja, einmal mehr muss ich schreiben, dass mich Nina Blazon noch nie enttäuscht hat - im Gegenteil, ganz still und heimlich hat sie sich unter meine Lieblingsautoren geschlichen. Und so freute ich mich schon riesig auf "Silfur", wieder einmal eine Geschichte für etwas jünge Leser, wie "Lillesang".



Kurzbeschreibung:


Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Geschichten? Die Brüder Fabio und Tom sind sich da zunehmend unsicher. Gemeinsam mit Elín, dem wilden isländischen Mädchen, das ihnen nicht nur die Hauptstadt Reykjavík zeigt, sondern sie auch mit zu einem Reiterhof in der Nähe der berühmten Hraunfossar-Wasserfälle nimmt, stoßen sie auf eine geheimnisvolle Welt im Verborgenen …
(Bild- und Textquelle: cbt)


Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Fabios Eltern hatten also keinen Witz gemacht. Die Isländer assen tatsächlich vergammelten Haifisch!

"Silfur" beginnt gleich sehr humorvoll, denn Fabio, Tim und ihre Eltern verbringen ihre Ferien in Island und bekommen zur Begrüssung gleich eine isländische Spezialität vorgesetzt. Doch die deutschen Touristen können sich nicht für den Hákarl, vergammelten Haifisch, begeistern.

Fabio und Tim sind zwei sehr unterschiedliche Brüder. In der Geschichte begleiten wir Fabio, der eher ein stiller Beobachter ist. Er sitzt sehr gerne am Computer und blendet mit einem Fantasyrollenspiel den Alltag und seine Problem aus. Tim ist sehr intelligent und sportlich und obwohl er zwei Jahre jünger ist, hat er Fabio von der Grösse her schon eingeholt. Um seinen grossen Bruder nicht zu kränken, zeigt er viele seiner Talente nicht. Als sie Elín, die Tochter der Ferienhausvermieterin, kennenlernen, taut Tim auf, denn auch sie ist immer in Bewegung und kennt keine Angst wenn es um Tempo und Höhe geht.
Ein herber Schlag für Fabio, denn eigentlich geht er mit seinem Bruder durch dick und dünn und nun zieht Tim mit dieser Elín los, die ihn auch noch frech als Dvergur (Zwerg) bezeichnet. Und dann macht Fabio noch eine beunruhigende Entdeckung: Er kann Elfen sehen und diese sind mitten in Reykjavik.

Das Land der Vulkane. Was Björg und Elín anging, stimmte das. Zumindest Elín sah aus, als würde ihr jeden Moment glühende Lava aus den Ohren schiessen.     (Seite 57)

Einmal mehr konnte mich Nina Blazon mit facettenreichen Charaktere und vor allem einem wahnsinnig tollen Setting begeistern. Island stand nie weit oben auf meiner Wunsch-Reiseziel-Liste, doch nach "Silfur" weiss ich, dass ich dieses Land irgendwann selber kennenlernen muss. Mit ihren bilhaften Beschreibungen bringt sie dem Leser Reykjavik näher und verleiht Island mit dem Einbinden der nordischen Sagen und Elfen eine mystische Atmosphäre.

Die Autorin beweist auch ihren schier unendlichen Ideenreichtum und Humor. So kann sich ein Elf mit einem Wolfskopf teleportieren oder die Elfen haben ihr eigenes Internet.

"Silfur" ist ein Buch voller Geheimnisse und überraschenden Wendungen, so dass einem beim Lesen nie langweilig wird. Und obwohl die Geschichte schon ab zehn Jahren empfohlen wird, bekommt man auch als Erwachsener sehr viel geboten. Neben dem abenteuerlichen, mysteriösen Teil werden auch Themen wie der Umgang mit persönlichen Defiziten, Familienzusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft wunderschön beleuchtet. Nina Blazon kratzt hier nicht nur an der Oberfläche, sondern packt einen mit Haut und Haar.

Aber die Wahrheit war, er war gar nicht wütend. Es fühlte sich eher an wie eine dumpfe Angst. Weil ihm plötzlich klar geworden war, dass Tom unbemerkt schon wieder ein Stück über ihn hinausgewachsen war.     (Seite 103) 


Fazit:


Mit "Silfur. Die Nach der silbernen Augen" begeistert Nina Blazon wieder mit einem rundum faszinierenden Buch. Gekonnt verknüpft sie ein Ferienabenteuer mit der Elfenwelt, eine Freundschaftsgeschichte mit den alten nordischen Sagen. Angereichert mit vielen Geheimnissen und einer guten Portion Humor kommt der perfekte Lesegenuss heraus. Für mich steht nun auf jeden Fall fest, dass ich die Insel der Elfen und Trolle selber erkunden möchte. 
Island, ich komme!






die Autorin:


© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)



Kinderbuch: "Fortuna Girls 01. Das Spiel beginnt!" von Peter Grossmann und Nia Künzer


Titel: Das Spiel beginnt
Reihe: Fortuna Girls, Band 1
Autorin: Peter Grossmann & Nia Künzer
Illustrator: Daniel Ernle
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus / 15. Mai 2015)
ISBN: 978-3833903274
Seiten: 160
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren


Felicitas will Profifußballerin werden. Aber in ihrer neuen Heimatstadt gibt es weit und breit kein Mädchenteam. Dort regieren die „Unbeatables“ – eine hochnäsige Jungstruppe, die nichts davon hält, dass Felicitas Fußball spielt. Das lässt sie sich nicht gefallen und stellt aus ihren neuen Freundinnen ein Team zusammen. Ob die Fortuna Girls es schaffen, die „unschlagbaren“ Jungs vom Thron zu stoßen?
(Bild- und Textquelle: Bastei Lübbe)




Meine Meinung


Felicitas hat in Dotmund alles, was sie sich wünscht: Freunde und vor allem ihren geliebten Fussball. Sie ist ein grosser BVB Borussia Fan und spielt selber erfolgreich in einem Mädchenteam. Sie ist sogar in die Auswahl der besten Spielerinnen für die Sportschule gekommen und wird von allen nur Messi genannt. Doch dann übernehmen ihre Eltern die Bäckerei ihrer Grossmutter in Erfurt und Felicitas grosser Traum platzt.
Sie tut sich schwer damit, in der Schule neu anzufangen, vor allem auch wegen den hochnäsigen Unbeatables, die gar nichts davon halten, dass ein Mädchen auch Fussball spielen möchte. Doch dann freundet sie sich nach und nach mit Mädchen aus ihrer Klasse an und sieht ein, dass es selber in der Hand hat, ihren Traum zu realisieren.

"Das Spiel beginnt" ist der Auftakt der "Fortuna Girls", einer Mädchen-Fussball-Reihe. Die ehemalige deutsche Nationalspielerin Nia Künzer möchte damit allen Mädchen Mut machen, es mit Fussball zu versuchen und zeigt gleich noch einige nützliche Tricks. Einige davon sind im Buch als kleiner Comic dargestellt, mehr gibt es im Video auf der Verlagshomepage zu sehen. Das das Autorenduo aus der Fussball- beziehungsweise Fussballwelt stammt, finde ich richtig toll und macht die Bücher gleich noch einen Ticken authentischer. 

Felicitas leidet unter dem Umzug und ist so zu Beginn unmotiviert und etwas trotzig. Doch man kann ihre Reaktion gut nachvollziehen und bald beginnt sie sich ihrer neuen Situation gegenüber auch zu öffnen und realisiert recht schnell, dass jeder etwas für sein eigenes Glück tun muss. 

Die Geschichte ist sicher nichts wirklich Neues, doch sie ist sehr unterhaltsam und liest sich sehr flüssig. Zudem finde ich es toll, dass für einmal Mädchen und Fussball zusammentreffen, denn sonst ist diese Thematik meist den Jungs vorenthalten und dabei gibt es ja auch viele weibliche Fussballfans.


Fazit:


In "Fortuna Girls" geht es nicht nur um Fussball, sondern auch um Freundschaft. Zudem zeigt uns Felicitas, dass man manchmal auch das Zepter selber in die Hand nehmen muss, um sich seine Träume zu erfüllen.
"Das Spiel beginnt!" ist der gelungene Auftakt in die neue Mädchen-Fussball-Reihe "Fortuna Girls".





mehr ....


Peter Grossmann und Nia Künzer sind wirklich das Traumduo für die Fortuna Girls. Er ist Sportlehrer und seit 1996 das Sportgesicht im ARD-Morgenmagazin und so begleitet er als Reporter viele sportliche Grossereignisse. Sie hat von 1997 bis 2005 in der deutschen Nationalmannschaft gespiel und wurde 2003 sogar Weltmeisterin.

Zur neuen Reihe "Fortuna Girls gibt es ein tolles Special, bei dem Nia Künzer unter anderem Fussballtricks vorführt:





Infos zur Reihe:


      

  1. Das Spiel beginnt!
  2. Nichts kann uns stoppen!
  3. Mehr als nur ein Sieg!    


Kinderbuch: "Flügel aus Papier" von Marcin Szczygielski

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem




Titel: Flügel aus Papier
Reihe: nein
Autor: Marcin Szczygielski
Übersetzer: Thomas Weiler
Verlag: FISCHER Sauerländer (19. Februar 2015)
Genre: historischer Roman
ISBN: 978-3737352123
Seiten: 288
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren


Lesegrund:


In meiner Jugend habe ich so viele Bücher zum zweiten Weltkriegs gelesen, dass ich heute normalerweise einen grossen Bogen um dieses Thema mache. "Flügel als Papier" bekam ich überraschend vom Verlag und nachdem ich einige ganz begeisterte Stimmen dazu gehört habe, musste ich das Buch nun doch lesen.


Kurzbeschreibung:


Warschau um 1942: Rafal flieht vor der grausamen Wirklichkeit des Ghettos in die Bibliothek, in die Welt der Bücher. In H. G. Wells ›Zeitmaschine‹ entdeckt er Parallelen zwischen der Realität und der im Roman beschriebenen Welt. Schließlich gelingt es seinem Großvater, Rafal aus dem Ghetto zu schmuggeln. Er versteckt sich im Warschauer Zoo. Aber die Nazis sind ihm auf der Spur …
(Textquelle: Fischer Verlage)


Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Zur Bibliothek kommt man so: Zuerst muss man durch unseren Hof, dann über die Strasse und durch den nächsten Hof dahinter.

Der polnische Journalist Marcin Szczygielski hat mit "Flügel aus Papier" sein erstes Kinderbuch geschrieben. Er findet, dass ein einfaches Buch eine Zeitmaschine sei und man dadurch ein Stück Vergangenheit kennenlernen könne. So hat er sich an historische Fakten gehalten. Auch Rafal hat es wirklich gegeben, jedoch nicht alle Abenteuer, die er erlebt hat. Vor allem hat der Autor noch einen überraschenden Aspekt eingewoben, der die Geschichte einzigartig macht.

Der achtjährige Rafal erzählt aus seinem Leben im Bezirk, dem Warschauer Ghetto. Er ist froh, mit seinem Grossvater zusammen in einem Zimmer zu wohnen, doch sein Leben ist geprägt von Hunger und Verlust. Doch er hat das Lesen entdeckt und so geht er regelmässig in die Bibliothek und leiht da schon sehr anspruchsvolle Literatur aus. So kommt er an "Die Zeitmaschine", ein Buch, das ihn prägen wird.

"Es soll einmal gar nicht so wichtig gewesen sein, wo jemand herkam, sondern es zählte nur, was er für ein Mensch war. Jeder wohnte, wo es ihm gefiel, ganz egal, wie er hiess, woran er glaubte oder welche Farbe seine Haut, seine Haare oder seine Augen hatten. Wieso kann ich mich nicht mehr daran erinnern?"     (Seite 27)

Rafal ist wirklich ein beeindruckender Protagonist. Er musste schon so viel Leid erfahren und doch ist er zufrieden mit dem, was er hat, erfreut sich an Kleinigkeiten und würde alles für seinen Grossvater tun. So erobert er das Leserherz im Sturm

Zu Recht wurde Marcin Szczygielski für „Flügel aus Papier“ mit dem Astrid-Lindgren-Manuskriptpreis ausgezeichnet, denn er hat wirklich ein sehr wichtiges Buch geschrieben. Eines der wenigen Kinderbücher ab 10 Jahren, das die damalige Situation der Juden realistisch schildert. Durch den kindlichen Blickwinkel wird einiges anders wahrgenommen, aber nicht beschönigt.
Und dann findet man ganz überraschend noch ein fantastisches Element in der Geschichte, das mich erst etwas irritiert hatte. Ich war mir nicht sicher, ob mir diese Wendung in einem so ernsten Thema gefällt, doch am Ende geht alles auf und das Zielpublikum wird bestimmt begeistert davon sein.

"Flügel aus Papier" wird ab 10 Jahren empfohlen, aber ich finde es wichtig, dass man die Kinder damit nicht alleine lässt. Es werden ganz bestimmt Fragen und Redebedarf auftauchen.


"Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Nur die Zukunft liegt in unseren Händen."     (Seite 268)


Fazit:


Ein einfaches Buch ist eine Zeitmaschine.
So verleihen Bücher Rafal Flügel, so dass er für einige Zeit sein hartes Leben im Warschauer Ghetto hinter sich lassen kann und uns zeigt "Flügel aus Papier" ein Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf. Eindringlich und feinfühlig erzählt Marcin Szczygielski Rafals Geschichte, seinem Leben im Bezirk und seiner Flucht.




der Autor:


Marcin Szczygielski, geboren 1972 in Warschau, ist ein preisgekrönter Journalist und Autor und seit 2009 auch ein sehr erfolgreicher Kinderbuchautor.

Literaturpreise:

›Flügel aus Papier‹
- Die Besten 7 (April 2015)
- Jugendbuch des Monats Juli 2015 (Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
- Kinderbuchpreis 2015 der Jury der Jungen Leser

(Textquelle: Fischer Verlage)



"Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Nina Blazon






Titel: Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe
Autorin: Nina Blazon
Genre: Kinderbuch, Urban Fantasy, Märchen
Verlag: cbt (1. September 2014)
ISBN: 978-3570162873
Seiten: 416
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren


Lesegrund:


Von Nina Blazon habe ich schon einige Bücher gelesen und enttäuscht wurde ich bisher von keinem. Richtig begeistern konnte sie mich im November mit "Der dunkle Kuss der Sterne". Ich finde es bewundernswert, wie breit gefächert die Autorin schreibt. High Fantasy, Urban Fantasy, historisch angehaucht .... und kein Buch gleicht dem anderen. So wollte ich natürlich auch herausfinden, was zwischen diesen wunderschön schillernden, glitzernden Buchdeckeln von "Lillesang" steckt. 



Kurzbeschreibung:


Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...
(Bild- und Textquelle: cbt)


Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Du willst wohin?" Jos Mutter schrie nicht, aber ihre blauen Augen blitzten vor Empörung und auf ihrer Stirn braute sich das Gewitter zusammen, das gleich auf Jo niedergehen würde.

Mit "Lillesang" richtet sich Nina Blazon wieder einmal an ein etwas jüngeres Publikum, empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren. Beim Lesen merkt man das auch, doch geschadet hat es meinem Lesegenuss überhaupt nicht, denn das Buch ist nicht nur optisch ein richtiges Highlight.
Wir begleiten die elfjährige Jo, die wahnsinnig gerne schwimmt und so gerne einmal ans Meer reisen würde. Doch genau damit gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, denn diese möchte sie am liebsten von allem, das nass ist, fernhalten. Als sie dann das Häuschen direkt an der dänischen Küste erbt, kommt sie nicht mehr drumherum und reist mit Mann und Tochter nach Ishøj, in der Nähe von Kopenhagen. Erst erwartet man eine typische Mädchen-Feriengeschichte, doch dann entdeckt Jo mit ihren neuen Freunden seltsame Dinge in Mettes Häuschen, eine sonderbare Frau taucht auf, Mama verhält sich komisch und in der Nacht geschehen geheimnisvolle und vor allem richtig gruselige Dinge.

"Das Meer ist ein Labyrinth magischer Spiegelungen. Es täuscht und verzerrt, du wirst alles darin sehen, was du erwartest."     (Seite 283)

"Lillesang" ist eine Märchenadaption und obwohl diese gerade recht in Mode sind, hebt sie sich von den anderen ab. Hier verarbeitet die Autorin "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen und bietet dem Leser ein rasantes und gruseliges Abenteuer durch Kopenhagen und Umgebung. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wird die Spannung nämlich gekonnt angezogen und man hängt gebannt an den Seiten von "Lillesang".
Neben der kleine Meerjungfrau verwebt Nina Blazon auch noch die Sage der Gongur in ihre Geschichte und bringt so nicht nur junge Leser zum Gruseln. Und auch sonst wurde es mir als schon erwachsene Leserin nie langweilig, denn die Autorin erwischte mich mehr als einmal auf dem falschen Bein und weiss zu überraschen.

"Siehst du? Nichts ist nur böse oder nur gut. Und wie bei den Drachen und den Prinzessinnen weiss man nie, ob in der schlimmsten Kreatur nicht doch etwas Gutes steckt."     (Seite 404)

Gant toll finde ich, wie Nina Blazon das Meer überall mit einbindet. Durch die Handlung, steht die See schon im Mittelpunkt, doch sie schafft es, diese auch durch Redewendungen oder andere Begriffe in die Sprache, in die Geschichte mit einzubinden und zaubert so auch in diesem Kinderbuch eine ganz tolle Atmosphäre.
In "Lillesang" werden einem jedoch nicht nur "Die kleine Meerjungfrau", Hans Christian Anderson und die Gongur näher gebracht. Die Autorin zeigt auch auf, wie wichtig Freundschaft und die Familie ist - und das auf eine sehr schöne Art, denn man soll immer auf sein Herz hören.


Fazit:


Einmal mehr beweist Nina Blazon ihre anscheinend unerschöpfliche Fantasie und entwirft eine eindrückliche Story rund um das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" und andere 'meerige' Sagen.
"Lillesang" ist ein rasantes und gruseliges Abenteuer quer durch Kopenhagen und Umgebung und weiss Gross und Klein zu fesseln.







die Autorin:


© Random House/Isabelle Grubert
Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman Im Bann des Fluchträgersschrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
(Bild- und Textquelle: cbt)



Kinderbuch: "Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt" von Jane Elson






Titel: Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt
Autorin: Jane Elson
Genre: Kinderbuch
Verlag: cbt (1. September 2014)
ISBN: 978-3570158760
Seiten: 240
empfohlenes Lesealter: ab 9 Jahren



Lesegrund:


Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, gefiel mir als erstes das Cover, dann der Titel und da auch der Inhalt noch vielversprechend klang, landete "Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt" sehr schnell auf meiner Wunschliste. Erstaunt hat mich dann aber doch, dass es schon ab neun Jahren empfohlen wird.


Kurzbeschreibung:


Die neunjährige Grace lebt mit ihrer lebenslustigen Mutter im Norden von London und die beiden verstehen sich wunderbar. Als bei der Mutter Krebs festgestellt wird und sie zur Behandlung ins Krankenhaus muss, wird Grace zu ihrem brummigen Großvater aufs Land geschickt. Bei dem alten Mann, den sie gar nicht kennt, und auch in der neuen Schule fühlt sie sich gar nicht wohl. Und das Heimweh nach ihrer Mutter nimmt ihr fast den Atem. Doch im Haus mit der blauen Tür wohnt Megan, ein Mädchen, das ein zahmes Ferkel besitzt, das die tollsten Ideen hat und mit Grace durch dick und dünn geht.
(Bild- und Textquelle: cbj)



Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
An meinem zehnten Geburtstag entdeckte Mum einen Knoten unter ihrem Arm.

"Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt" ist wieder einmal ein Buch für etwas jüngere Leser, empfohlen wird es schon ab 9 Jahren. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, doch ich muss sagen, dass ich es keinem Neunjährigen in die Hand drücken würden. Die Themen sind echt harter Tobak.
Die Mutter von Grace entdeckt einen Knoten unter dem Arm. Der Vater ist dem irgendwie nicht gewachsen (oder die Ehe war vorhin schon nicht mehr zu retten) und zieht aus. Dann muss die Mutter ins Spital um den Knoten rauszuoperieren und Grace muss zu ihrem Grossvater, den sie gar nicht kennt. 

Der wohnt auf einem Hof und sie freundet sich schnell mit dem Nachbarsmädchen an. Der Grossvater will jedoch nicht, dass sie sich mit diesem lebensfrohen, immer Gummistiefel tragenden Mädchen abgibt. Zudem wird sie in der neuen Schule dann wirklich schlimm gemobbt, da kommen bei ihr sogar Drohungen per SMS an.

Jeden Tag liefert mich Opa am Schultor ab. Dort zögert er einen Moment lang, so als würde er mich gleich in den Arm nehmen, aber dann geht er doch weiter. Dann raschelt es im Baum über mir. Ein Paar rote Gummistiefel baumeln vor meiner Nase, und meine Regenbogenfreundin Megan fällt mir vor die Füsse.     (Seite 93)

Jane Elson hat hier ganz tolle Charaktere gezeichnet und der Gegensatz, wie mit Problemen umgegangen werden kann, aufgezeigt. So kann der Grossvater nicht aus seiner Haut und ist immer sehr distanziert und hart zu seiner Enkelin, doch verstehen kann man ihn als Leser auch. Grace flieht vor seiner Gefühlskälte ins Nachbarshaus mit der blauen Tür.
Die etwas unkonventionelle, aber umso herzlichere Nachbarsfamilie 'rettet' Grace: das Mädchen mit den roten Gummistiefeln, deren Mutter, die früher die beste Freundin von Graces Mutter war, aber vor allem auch das freche Schweinchen Claude, das den Alltag ganz schön aufmischt. Alles 'Personen', die man sofort ins Herz schliessen muss und die Grace in ihrer schweren Zeit zur Seite stehen.

Die Sprache ist kindgerecht einfach gehalten und die Aufmachung abwechslungsreich gestaltet. So hat Grace ihr Blaues Spezialbuch, in das sie ihre Gedanken und Ängste aufschreibt. Einzelne Ausschnitte aus diesem Tagebuch bekommen wir optisch abgesetzt auch zu lesen, was die Geschichte gleich noch abwechslungsreicher macht.

Ein Buch mit einigen schweren und vor allem traurigen Themen, das aber aufzeigt, wie wichtig eine beste Freundin ist, dass man gemeinsam stark ist.
Ein wirklich wertvolles Kinderbuch, das ich aber wohl so ab elf Jahren empfehlen würde. Auch die Optik, die mir persönlich wirklich gut gefällt, spricht meiner Erfahrung nach eher ältere Kinder an.

Und mir ist klar geworden, dass Familie nicht immer die Leute sind, bei denen man geboren wird, sondern die Menschen und Schweine, die man auf seinem Weg trifft.     (Seite 239)


Fazit:


"Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt" schmeckt eher nach Kakao - bitter -, wird aber durch herzensgute Charaktere versüsst. Es zeigt schön auf, dass wo immer Schatten ist, auch Licht sein muss. Ein nachdenkliches, aber positives Buch, das ich jedoch erst etwa ab elf Jahren empfehlen würde.





die Autorin:


Die englische Autorin Jennifer J. Elson hat hier ihr erstes Kinderbuch geschrieben. Bisher ist sie als Schauspielerin aufgetreten, hat Kinder mit Lernschwierigkeiten betreut, Theaterstücke geschrieben und Theater-Workshops für Kinder und Jugendliche geleitet.
(Bild- und Textquelle: cbj)



Kinderbuch: "Linkslesestärke oder Die Sache mit dem Borten und Wuchstaben" von Anja Janotta


Titel: Linkslesestärke oder Die Sache mit dem Borten und Wuchstaben
Autorin: Anja Janotta
Illustratorin: Stefanie Jeschke
Verlag: cbt (2. März 2015)
ISBN: 978-3570163399
Seiten: 240
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 9 Jahren


Wer so virtuos Wörter verdreht wie Mira Kurz, der hat ganz klar: Linkslesestärke! Nur Namen kann sie sich nicht merken. Gar nicht. Bei Mira heißen andere Kinder »die Fiese«, »die Schüchterne« oder »längster Freund«. Peinlich. Als nebenan ein Mädchen mit himmelblauen Augen einzieht, hofft Mira, dass sie beste Freundinnen werden. Doch dann läuft alles schief. Mira versagt kläglich beim doofen Namen-Merkspiel in der Schule, »die Fiese« schnappt ihr die zukünftige beste Freundin vor der Nase weg und nimmt Mira danach übel in die Zange. Schärfste Gegenwehr ist angesagt! In letzter Sekunde zeigt sich, dass mehr Kinder zu Mira halten, als sie dachte. Und dass Namen merken gar nicht so schwer ist.
(Bild- und Textquelle: cbt)



Meine Meinung:


Wir könnten Freunde sein, wenn du willst.

Mira ist eigentlich ein aufgewecktes Kind, wenn da nicht ihre ausgeprägte Rechtschreibeschwäche - äh Linkslesestärke - wäre. So kann sie sich keine Namen merken und benennt ihre Klassenkollegen nach Attributen. Da wäre als ihr 'längster Freund', 'die Fiese', 'die Schüchtern', und ihre 'beinahe beste Freundin' .... denn so eine sucht sie ganz dringend. Owohl sie den längsten Freund an ihrer Seite hat, möchte sie unbedingt eine beste Freundin, doch das ist gar nicht einfach, denn in der Schule wird sie wegen ihrer Schulschwäche gehänselt, was nach und nach zu einem richtigen Mobbing ausartet. Als dann in der Nachbarschaft ein Mädchen einzieht, das auch noch in ihre Klasse kommt, ist ihre Mission klar: Das soll ihre beste Freundin werden. 

Unser erstes Wochenende, die ersten Tage unserer Freundschaft, fühlten sich ganz karamellig an, ein kleines hellbraunes Stück klebriges Glück, das man ganz lange auf der Zunge zergehen lassen konnte.     (Seite 31)

Mira ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie geht in die dritte Klasse und durch ihre Linkslesestärke hat sie ganz viele Tricks entwickelt, in der Schule nicht aufzufallen. Es gibt aber natürlich auch einige Dinge, die Mira gut kann, und vor allem hat sie sehr viel Fantasie. Leider schiesst Mira dadurch auch ab und zu etwas über das Ziel hinaus, was sie jedoch nur noch authentischer macht.

Wieso konnte ich eigentlich niemandem klarmachen, dass ich Buchstaben-All-leer-Kicker bin? Einen Heuschnupfen-Kranken setzt man doch auch nicht in die Blumenwiese!     (Mira in der Bibliothek, Seite 98)

Anja Janotta erzählt Miras Geschichte sehr abwechslungsreich und spricht eine ganze Palette an Gefühle an. Ich war berührt, überrascht, bedrückt, schockiert und irgendwann auch wütend. 
Als Mutter und Lehrerin war ich einfach richtig fassungslos, wie lange dieses Mobbing nicht aufgedeckt wurde und welche Ausmasse es angenommen hat. Am schlimmsten fand ich eigentlich die Lehrerin, denn Mira wird wirklich sehr stark im Klassenzimmer gehänselt, sogar wenn die Lehrerin anwesend ist. Dass zum Beispiel eine Lehrerin an einen Streit kommt, bei dem der grosse Bruder ein Mädchen verprügelt und dann eine geringere Strafe bekommt .... dass nie das Gespräch gesucht wurde sondern immer nur wild mit Strafarbeiten um sich geworfen wurde ..... das alles geht mir als Lehrerin nicht in den Kopf. 
Ich weiss ganz genau, dass es viel zu viele solche Situationen gibt, ich hatte nicht nur einmal ein schlimmes Mobbing in der Klasse. Doch ich habe das Opfer nie alleine stehen lassen. Ich habe immer eingegriffen und immer das Gespräch mit der Klasse gesucht. Und vor allem habe ich immer mit den Eltern gesprochen. In "Linkslesestärke" kommt dann noch dazu, dass die Mutter ihrer Tochter so nicht zuhört, dass sich diese gar nicht mehr traut, sich ihr anzuvertrauen .... traurig .... Und irgendwann wurde es mir zuviel. Ich konnte es kaum noch aushalten, was dieses Mädchen alles ertragen muss.
Ich muss aber sagen, dass mich das Ende des Buch dann wieder etwas versöhnt hat, denn das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen. 

Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, empfehle ich, "Linkslesestärke" zu lesen oder sogar noch besser vorzulesen oder gemeinsam zu lesen, damit einzelne Szenen auch besprochen werden können. Zudem kann dann gemeinsam an der Wortakrobatik von Mira gekniffelt werden, denn jedes Kapitel startet mit einem lustigen Rebus und auch im Text wurden 'verfremdete' Wörter gestreut. Zu Beginn war es recht kniffelig, die Begriffe wie ah-Rock-kanten, Eck-no-rühren oder oll-impf-Fisch zu verstehen, doch je länger das Buch dauerte, desto mehr hatte man sich in Miras Art eingefühlt und wurde zur Mortweisterin.

Die Illustrationen von Stefanie Jeschke lockern die Geschichte toll auf und bringen den Humor darin gut zur Geltung.


Fazit:


Kinder können sehr brutal sein, das beweist uns auch "Linkslesestärke". Anja Janotta behandelt in ihrem Buch das Thema Freundschaft und Mobbing in der Schule derart kompromisslos, dass es wohl keinen kalt lässt. 
Und genau aus diesem Grund sollte dieses Buch so oft wie möglich vorgelesen werden. Damit man die Augen offen hält und in solchen Situationen auch eingreift und nicht nur zuschaut und abwartet.



Kinderbuch: "Winzent und das grosse Steinzeit-Turnier" von David Zeltser


Titel: Winzent und das grosse Steinzeit-Turnier
Autor: David Zeltser
Übersetzer: Friedrich Pflüger
Illustrator: Jörg Mühle
Verlag: cbt (25. Mai 2015)
ISBN: 978-3570163429
Seiten: 176
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 9 Jahren


Steinzeitjunge Winzent bemalt lieber Höhlenwände, als sich mit den anderen Jungs die Köpfe einzuschlagen. Dabei ist es die große Hoffnung seines Vaters, dass Winz einmal Clanchef wird! Da kommt es gar nicht gut, dass Winz mitsamt dem Außenseiter Steini aus dem Clan ausgeschlossen werden muss, weil sie es als Einzige nicht schaffen, sich ein Reittier für das große Steinschlagturnier zu fangen. Mit ein wenig Einfallsreichtum und unerwarteter Hilfe aus dem verfeindeten Nachbarclan schafft Winzent es am Ende aber doch noch, als Held des Clans dazustehen ...
(Bild- und Textquelle: cbt)




Meine Meinung:


Die Steinzeit kennen ja die meisten Kinder 'nur' aus Ice Age und irgendwann dann noch als Thema in der Schule. Ausser Sachbücher, gibt es dazu wirklich sehr wenig zu lesen, umso mehr habe ich mich darüber gefreut, als ich "Winzent und das grosse Steinzeit-Turnier" entdeckt hatte. Nur schon das Cover ist witzig gestaltet und macht neugierig auf den Inhalt. 

Winzent möchte am liebsten Höhlenmaler werden, doch in der Zeit der Jäger und Sammler ist dieses Talent verpönt und als er und ein anderer Junge es nicht schaffen, ein Dschungellama einzufangen, werden sie aus dem Clan verbannt und müssen sich selber durchschlagen. Überraschenderweise bekomme sie dann aus dem gegnerischen Eber-Clan Hilfe.

Winzent ist ein sehr sympathischer Protagonist. Viele der anderen Stammesleute passen nämlich in unser Bild des brachialen Urzeitmenschen, der nicht viel denkt. Winzent ist da ganz anders. Er ist ruhig, malt gerne und macht sich sehr viele Gedanken - zum Beispiel darüber, dass es immer kälter wird und die Pflanzen sich verändern. Die Eiszeit steht vor der Tür, doch ihm hört niemand zu, wenn er mit seinen Vermutungen anklopft. 

Die Geschichte ist natürlich rein fiktiv, doch durch die Sprache und die passenden Namen wie zum Beispiel Steini, Keule oder Grok der Grobe bekommt man schnell ein urzeitliches Lesefeeling. Gekonnt hat David Zeltser aber auch einiges an Wissen in sein Buch eingebaut. Vor allem die Tiere spielen eine wichtige Rolle. Neben dem obligaten Mammut und den Säbelzahntigern lernen wir aber zum Beispiel auch Dodos oder Macrauchenias kennen.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Überschriften machen neugierig, was uns erwartet. Dazu kommen die vielen witzigen Illustrationen von Jörg Mühle, die die Geschichte perfekt ergänzen und auflockern. 

So bekommen wir mit "Winzent und das grosse Steinzeit-Turnier" auf der einen Seite ein spannendes Abenteuer, auf der anderen Seite aber auch eine witzige Geschichte geboten. Und genau diese Mischung wird die Kinder begeistern - und dass sie nebenbei auch noch das eine oder andere aus der Steinzeit lernen, ist ein schöner Nebeneffekt.

Ich persönlich denke, dass sich dieses Buch auch sehr gut zum Vorlesen eignet, denn zwischenzeitlich braucht es ein wenig Durchhaltevermögen, das vielleicht noch nicht jeder Neunjährige an den Tag legt.


Fazit:


"Winzent und das grosse Steinzeit-Turnier" ist ein witziges Urzeit-Abenteuer garniert mit tierischen Wissen und wizigen Illustrationen.



Kinderbuch: "Der Hutz" von Walko



Titel: Der Hutz
Autor & Illustrator: WALKO
Verlag: cbt (30. März 2015)
Ausstattung: gebundenes Buch mit s/w Illustrationen
ISBN: 978-3570163184
Seiten: 208
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 9 Jahren



Sechs Wochen Maienfeld. Sechs Wochen ohne Computer, Konsole und Handy – das ist für den zwölfjährigen Gamer Elvis die Höchststrafe. Dann jedoch lernt Elvis in dem verschlafenen Nest bei seiner Oma den Hutz kennen, der als Hund getarnt in einem Baum in Omas Garten wohnt. Dem zotteligen Wesen ist ein übereifriger Zeitungsreporter auf den Fersen, und schon bald hat Elvis alle Hände voll zu tun, den Schreiberfiesling abzuwimmeln. Leider kommt es wie es kommen muss: Der »Tschornalist« schießt ein Foto, macht eine große Story daraus und der Hutz wird als gemeingefährlich festgenommen. Doch nicht mit Elvis! Die Rettung des Hutz’ wird sein erstes großes Abenteuer im real life.
(Bild- und Textquelle: cbt Verlag)





Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Es war der Tag vor den Sommerferien und gerade hatte ich mir mein Zeugnis abgeholt. Ich war aber nicht auf dem Weg nach Hause, um ordentich Cash für meine tollen Noten zu lassieten und anschliessend mit meinen Leuchten nach italien oder sonstwohin aufzubrechen.
Nein, ich hatte Zeit ...

Elvis hatte nämlich viel zu viel Zeit in seine Spielkonsole investiert und so traute er sich kaum nach Hause, um seinen Eltern das miserable Zeugnis zu präsentieren.  Für ihn hiess es nun nämlich, entweder zur Nachprüfung anzutreten oder die Klasse zu wiederholen. Und so kommt es, dass Elvis zu seiner Grossmutter ins Exil geschickt wird - so kommt es ihm zumindest vor, denn Computer und Handy konnte er vergessen, er musste nämlich für die Nachrpüfung büffeln.
Und dann war da auch noch dieser komische Hund Hutz, der früher seinem Grossvater gehört hatte .... Als Elvis hinter das Geheimnis von Hutz kommt, schaut er das Kinderbuch, das sein Grossvater geschrieben hatte, ganz ander an. Konnte es wirklich sein, dass es diese zottelige Wesen, die als Hunde getarnt bei den Menschen lebten, gar nicht von ihm erfunden worden waren, sondern wirklich existieren?
Schnell rückt das Lernen wieder in den Hintergrund, denn Hutz braucht unbedingt seine Hilfe.

Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive des 6. Klässlers erzählt, was den Leser sehr nahe an die Geschichte bringt. Elvis ist einem sofort sympathisch, denn er kommt sehr authentisch rüber. Obwohl er manchmal die Prioritäten falsch setzt und das eine oder ander Vorurteil hat, sitzt sein Herz am richtigen Fleck und er ist sofort dabei, dem Hutz aus der Patsche zu helfen.

Die Idee von Hutz finde ich richtig klasse. Dieser komische Hund, der sich so merkwürdig verhält, wird die Kinder begeistern. 
Und so ist "Der Hutz" eine erfrischende und witzige Abenteuergeschichte mit ganz viel Fantasie. Das Buch ist spannend und unterhaltsam, so dass ich es an einem Stück verschlungen habe. Zudem eignet es sich sehr gut als Vorlesebuch, denn mit Elvis und Hutz wird die ganze Familie grossen Spass haben.

Walko hat das Buch auch gleich selber illustriert und so ist die Geschichte gespickt mit witzigen schwarz-weiss-Illustrationen. Wenn man das Buch aufklappt findet man gleich ein gezeichnetes Personenverzeichnis, so dass man von Anfang an weiss, mit wem man es zu tun bekommt. 
 

Der Hutz

Fazit:


"Der Hutz" ist eine erstklassige Abenteuergeschichte mit einem kräftigen Schuss Fantasie. 
Unbedingt (vor-)lesen, denn der Spass ist vorprogrammiert .... und nach der Lektüre werden Hunde mit ganz anderen Augen betrachtet .... 



Kinderbuch: "Top Speed 01. Die Falle in der Schlangenkurve" von Fabian Lenk



Titel: Top Speed: Die Falle in der Schlangenkurve
Reihe: Top Speed, Band 1
Autor: Fabian Lenk
Illustrator: Zapf
Verlag: Coppenrath (Januar 2015)
ISBN: 978-3649617945
Seiten: 128
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 8 Jahren


Sie sind zu viert.Sie sind die allerbesten Freunde. Und sie sind verrückt nach Kartfahren! Mick hat einen großen Traum: Er will Rennfahrer werden. Jede freie Sekunde verbringt er auf der Kartbahn seiner Eltern und jagt in seiner giftgrünen Kiste über die Piste. Als Favorit startet er schließlich in das wichtigste Rennen der Saison. Doch plötzlich verliert er die Kontrolle über seinen Flitzer und fällt weit hinter die Konkurrenz zurück … Und auch bei Micks älterem Bruder Jason, der als Formel-1-Pilot zum ersten Mal den Großen Preis von Deutschland fährt, läuft es nicht rund. Lara, Jan und Big Ben, Micks Freunde vom Top-Speed-Team, glauben an eine Verschwörung. Und sie sind wild entschlossen, den beiden Brüdern zu helfen …
(Bild- und Textquelle: Coppenrath)




Meine Meinung:


Fabian Lenk hat sich über die Jahre einen Namen in der Kinderbuchbranche gemacht. Ich kenne ihn schon von seinen Reihen "Tatort Geschichte", "Die Zeitdetektive", "1000 Gefahren", "Dino Terra" oder "Samba Kicker". Im Januar 2015 ist nun der erste Band dieser neuen Reihe erschienen, in dem es um Mick und seine drei Freund geht. Sein Vater hat eine Kartbahn und so ist dies auch seine grösste Leidenschaft. Viele Jungs haben wohl den gleichen Traum wie er, denn er will Rennfahrer werden. Und so ist er mit seinem Top-Speed-Team mit am Start des heimischen Rennens, doch dann tucht der ältere Rivale Mad Dog auf und droht ihm, ihn fertig zu machen. Als dann in die Werkstatt eingebrochen wird und Mick beim Training bewusst geblendet wird, haben sie schnell ihren Verdächtigen gefunden ....

Doch Speedy machte seinem Namen alle Ehre. In letzter Sekunde bekam er buchstäblich noch die Kurve, zog nach innen, drängte Jan ab und hielt einen winzigen Vorsprung vor seinem Freund. Mit quitschenden Reifen treib er das Kart durch die Kurve.     (Seite 16)

Die Thematik finde ich richtig klasse, denn meiner Meinung nach braucht es mehr Lesestoff für Jungs. Und wenn da Autos und Kartrennen nicht genau das Richtige sind, um Knaben zum Lesen zu bringen, weiss ich auch nicht mehr weiter. Auch das Cover ist toll gestaltet. Man erkennt sofort, worum es geht und spricht das Zielpublikum an. "Top Speed" hat einen angenehmen Umfang, eine etwas grössere Schrift und immer wieder schwarz-weiss-Illustrationen, die den Text auflockern.

Toll finde ich, wie Fabian Lenk Renn-Vokabular in seiner Geschichte unterbringt. Klar, ohne geht es nicht und so treffen wir auf das Qualifying, die Schikane, den Zweitaktmotor oder Nomex. Hinten im Buch findet sich dann ein kleines Glossar, das diese Begriffe erklärt. Die Erklärungen sind nicht alle einfach, aber wer kann schon einem Achtjährigen den Zweitaktmotor in drei Sätzen erklären ... 

"Die Falle in der Schlangenkurve" ist ein gelungener Einstieg in die neue Kart-Reihe. Wir treffen auf viele wichtige Attribute aus dem Leben: Freundschaft, Rivalität, Fairness, Ehrgeiz und Vertrauen. So hoffe ich, dass "Top Speed" viele Jungs zum Lesen animiert.
Jetzt im Juni ist gerade der dritte Band erschienen, in dem es um illegale Strassenrennen und einen schrecklichen Unfall gibt, so dass Mick und sein Top-Speed-Team zu ermitteln beginnen.



Fazit:


"Top Speed. Die Falle in der Schlangenfalle" ist der gelungene Auftakt der neuen Reihe von Fabian Lenk. Er entführt Jungs ab 8 Jahren auf die Kartbahn und zeigt ihnen ein Stück Renngeschichte.
Toll gemachtes Lesefutter, das bei Knaben in der Poleposition stehen sollte.



"Der langsame Weg zum Glück" von Luis Sepúlveda und Quint Buchholz




Titel: Der langsame Weg zum Glück
Untertitel: Ein Schneckenabenteuer
Autor: Luis Sepúlveda
Illustrator: Quint Buchholz
Übersetzer: Willi Zurbrüggen
Verlag: FISCHER KJB (24. September 2015)
ISBN: 978-3737351614
Seiten: 80
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 8 Jahren





Lesegrund:


Ich muss gestehen, dass bei diesem Buch für einmal nicht der Autor der Lesegrund war sonder der Illustrator. Schon meine Mutter war von den Bildern von Quint Buchholz fasziniert und so staunte ich schon früh über die unglaublichen Gemälde, die zum Teil wie Fotografien wirkten.




Kurzbeschreibung:


Luis Sepúlveda hat ein kleines Wunder vollbracht. Seine hinreißende Liebeserklärung an die Langsamkeit und an die Poesie der Natur macht glücklich: Er erzählt die Geschichte einer kleinen wissbegierigen Schnecke, die sich auf den Weg macht herauszufinden, warum Schnecken so langsam sind, denn die anderen Schnecken können ihre Frage nicht beantworten. Auf ihrer Reise erlebt sie viele Abenteuer und kehrt als Held zurück.
(Bild- und Textquelle: Fischer KJB)



Meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Auf einer Wiese in der Nähe deines oder meines Zuhauses lebte eine Schneckenkolonie, die davon überzeugt war, am besten Platz zu leben, den es für sie geben konnte.

Meistens wird ein Buch wegen dem Autor oder der Inhaltsangabe gekauft. Bei "Der langsame Weg zum Glück" war jedoch der Illustrator der Kaufgrund. Quint Buchholz ist wohl den meisten von "Nero Corleone" oder "Sofies Welt" bekannt. Seine Bilder faszinieren, lassen mich immer staunen. Er malt in sanften, harmonischen Farben und derart detailgetreu, dass seine Bilder oft wie Fotos wirken.

Doch bei "Der langsame Weg zum Glück" wissen nicht nur die Bilder zu überzeugen, auch die Geschichte von Luis Sepúlveda ist zauberhaft. Eine Schnecke sucht den Sinn ihres Daseins. Warum hat sie keinen Namen? Und vor allem: Warum ist sie so langsam? Und da der Schneckenkolonie ihre rebellischen Fragen unangenehm sind, macht sie sich auf den Weg um selber nach Antworten zu suchen.

"Ich kann dir nicht mehr folgen, du bist mir viel zu schnell", wisperte die Schnecke.
"Ich ... schnell? ... Das ... höre ... ich ... aber ... zum ... ersten ... Mal ... [...]", antwortete die Schildkröte.      (Seite 31)

Mit seiner Geschichte lässt uns der Autor nicht nur ein Stück im Leben einer Schnecke teilhaben, sondern zeigt uns auch die Schönheit der Natur. Mit seinem schlichten beinahe poetischen Schreibstil erzählt er eine ruhige Geschichte, die einen inne halten und zur Ruhe kommen lässt. Die Langsamkeit der Schnecke überträgt sich auf den Leser und schafft so ein perfektes Durchatmen im sonst oft hektischen Alltag. 
So eignet sich dieses Büchlein nicht nur zum Vorlesen sondern auch zum Verschenken oder selber Geniessen. 



Fazit:


Quint Buchholz und Luis Sepúlveda haben mit "Der langsame Weg zum Glück" eine ganz besonderes Buch geschaffen. Die ruhige Geschichte und die wunderschönen Bilder ergänzen sich perfekt und sind eine Hommage an den Kreislauf der Natur, eine Oase der Ruhe in der sonst oft hektischen Welt.






Der Autor:


Luis Sepúlveda, geboren 1949 in Nordchile, ging nach politischem Engagement in der Studenten- und Gewerkschaftsbewegung ins Exil nach Ecuador, gründete Theatergruppen in Peru, Ecuador und Kolumbien und arbeitete als Journalist. Nach vielen Jahren in Deutschland lebt er heute in Spanien. Luis Sepúlveda schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Sein Werk wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.


Der Illustrator:


Quint Buchholz, geboren 1957 in Stolberg, studierte Malerei und Graphik an der Akademie für Bildende Künste in München. Seit 1979 arbeitet er als Maler und Illustrator und zählt seit vielen Jahren zu den bedeutendsten deutschen Buchillustratoren. Er hat u. a. Bücher von Elke Heidenreich, Jostein Gaarder und Amos Oz, aber auch eigene Texte illustriert, die vielfach ausgezeichnet wurden. Quint Buchholz lebt in München.

mehr über Quint Buchholz gibt es auf seiner Homepage

(Textquelle: Fischer Verlage)





Bilderbuch: "Super Neo. Die Mutprobe" von Yayo Kawamura und Sibylle Rieckhoff



Titel: Super Neo. Die Mutprobe
Reihe: Super Neo, Band 1
Autorin: Sibylle Rieckhoff
Illustrator: Yayo Kawamura
Verlag: Coppenrath (Januar 2015)
ISBN: 978-3649617570
Seiten: 36
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 4 Jahren


Weit oben im Himmel, auf einem kleinen Planeten zwischen dem Mond und vielen, vielen Sternen, da wohnt Neo - Super Neo. Mit einem Gürtel voller Sternenpower und einem Umhang mit geheimen Kräften ist er blitzschnell im Einsatz, wenn ein Kind auf der Erde seine Hilfe benötigt. So wie Flo, der den anderen Kindern beweisen möchte, dass er kein Schisser ist. Dabei hat er riesige Angst, von dem hohen Baum in den See zu springen. Kein Problem für Super Neo! Mit seinen Tricks fühlt sich Flo schon bald viel mutiger. Doch Neo hat nicht mit den Bösewichten Zonk und Zarafea gerechnet, die es auf seinen Sternenpower-Gürtel abgesehen haben ... Eine Heldengeschichte mit viel Witz, Action und jeder Menge Superkraft!
(Bild- und Textquelle: Coppenrath)




Meinung:


Neo ist nicht gross und nicht klein, er ist irgendwo dazwischen. Dafür hat er einen Umhang, der ihn unsichtbar machen kann, eine Maske zum unendlich weit Sehen und einen Gürtel voller Sternenkraft. Er ist nämlich Super Neo. Er lebt auf einem anderen Planeten und wenn ein Kind auf der Erde Hilfe braucht, geht bei ihm der Alarm los. Dieses Mal kommt der Notruf von Flo, der nicht schlafen kann, weil er ein grosses Problem hat. Doch auf der Erde lauern auch noch der zornige Zonk und die zickige Zarafea, die Bösewichte und Gegner von Super Neo.

"Super Neo" ist ein Bilderbuch mit einem Comicanteil, denn es gibt Sprechblasen und einzelne Seiten mit 'Bildergeschichten'. Das Buch ist sehr bunt und fantasievoll. Auf jeder Seite gibt es vieles zu entdecken und durch die Thematik Superheld-Bösewichte und einigen technischen Dingen wie Neos Rakete, dem Tempomat oder einer zusammengeschraubten Riesenkrake, spricht das Bilderbuch ganz bestimmt besonders Jungs an.

Ein bisschen schwierig empfinde ich die beiden Handlungsstränge. Hauptsächlich ist dies natürlich die Geschichte von Super Neo, der Flo hilft, seine Ängste zu besiegen und die Mutprobe zu bestehen, doch immer mal wieder wird auch ein Blick auf die beiden Bösewichte geworfen, was das Erzählen nicht ganz einfach macht.

Durch die Komplexität und der, für ein Bilderbuch doch relativ hoher Anteil an Text eignet es sich bestens zum gemeinsam Anschauen, Vorlesen und Entdecken vieler Kleinigkeiten oder aber sogar fürs Selberleser von Erstlesern.

Das Ende ist so konzipiert, dass man sich schon auf ein neues Abenteuer mit Super Neo freuen kann, denn Zarafea gibt ganz bestimmt nicht Ruhe, so lange sie den Gürtel voller Sternenkraft nicht ihr Eigen nennen kann ...
Coppenrath hat zu "Super Neo" auch ganz viele Gimmicks entwickelt. So kann man im Shop von Tattoos über einen Raketenrucksack bis hin zu einem Trinkhalm-Bausatz sehr vieles entdecken, was gemeinsam mit dem Bilderbuch ganz bestimmt ein tolles Geschenk ergibt.


Fazit:


"Super Neo. Die Mutprobe" ist eine recht komplexe, abenteuerliche Heldengeschichten, die ganz bestimmt viele Jungs begeistern wird - auch noch grössere.